Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) (nach 1945)
„Die Inflation (Backofen der EZB) glüht heiß“, ↪ verkündet die Geschichte der bayerischen SPD – als die amerikanische Militärregierung sie mit Genehmigung wiederbegründete. Ministerpräsident Wilhelm Hoegner (1887-1980) führte das Spektakel an – und schon bald fand sich die Partei in einem Wirrwarr aus sudetendeutschen Vertriebenen und politischen Machtspielchen wieder. Die Große Koalition, 1946-1947 und 1950-1954 – ein Theaterstück mit der CSU, FDP, Bayernpartei und Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) in den Hauptrollen. Ein Hauch von Ministerpräsidenten-Glanz in den 1950ern, bevor die Richtungsstreitigkeiten begannen – alt gegen neu, traditionell gegen akademisch. Volkmar Gabert übernahm das Ruder und steuerte die BayernSPD auf Erfolgskurs – bis die Verluste in den 70ern unaufhaltsam wurden. Renate Schmidt brachte kurzzeitig Hoffnung – die dann von den Grünen »gekapert« wurde. Mitgliederschwund, Bedeutungsverlust im Landtag – die BayernSPD auf dem absteigenden Ast, während die Konkurrenz im linken Lager wächst.